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Reitkleidung waschen – Der komplette Leitfaden

Hochwertige Reitbekleidung ist eine beträchtliche Investition, die bei richtiger Pflege ihre Funktionalität und ihr Aussehen über Jahre hinweg bewahrt. Doch falsches Waschen kann selbst die beste Ausrüstung binnen weniger Waschgänge ruinieren. Moderne Funktionstextilien, atmungsaktive Membranen und spezielle Beschichtungen erfordern eine durchdachte Herangehensweise, die weit über das simple Einwerfen in die Waschmaschine hinausgeht.

Ob Reithosen mit Silikonbesatz, wasserdichte Reitjacke, empfindliche Turnierbekleidung oder andere Bekleidung für den Reitsport – jedes Kleidungsstück hat seine eigenen Pflegebedürfnisse. In diesem umfassenden Leitfaden erfahren Sie alles, was beim Waschen und Pflegen zu beachten ist, um Ihre Reitsachen fachgerecht zu reinigen, ihre Lebensdauer zu maximieren und dabei teure Reparaturen oder Neukäufe zu vermeiden.

Grundlagen der Reitkleidung-Pflege

Die Grundregel beim Waschen von Reitkleidung lautet: Weniger ist mehr. Beachten Sie unsere wichtigsten Tipps zur Pflege von Reitkleidung, um die Lebensdauer und Funktionalität Ihrer Ausrüstung zu erhalten. Zu häufiges Waschen schädigt Funktionsmaterialien erheblich und verkürzt die Lebensdauer Ihrer Ausrüstung drastisch. Moderne Funktionstextilien verlieren bereits nach 30-50 Waschgängen bis zu 20 Prozent ihrer ursprünglichen Atmungsaktivität, wenn sie unsachgemäß behandelt werden.

Bevor Sie überhaupt an das Waschen denken, sollten Sie gründlich Pferdehaare, Stroh und groben Schmutz entfernen. Diese Verschmutzungen können während des Waschgangs tief in die Fasern eindringen und hartnäckige Flecken verursachen. Besonders wichtig ist dies im Frühjahr während des Fellwechsels, wenn sich besonders viele Haare in der Kleidung festsetzen.

Die Pflegeetiketten moderner Reitbekleidung enthalten oft spezielle Waschhinweise, die unbedingt beachtet werden müssen. Die Pflegeanleitung mit den entsprechenden Waschsymbole finden Sie meist auf der Innenseite der Kleidung. Funktionsmaterialien wie DWR-Beschichtungen (Durable Water Repellent) können bei falscher Pflege dauerhaft beschädigt werden. Ein einziger Waschgang mit Weichspüler kann beispielsweise die wasserabweisenden Eigenschaften einer teuren Regenjacke vollständig zerstören.

Die richtige Pflege verlängert nicht nur die Lebensdauer Ihrer Reitkleidung um Jahre, sondern erhält auch deren Funktionalität. Atmungsaktive Materialien transportieren Schweiß weiterhin zuverlässig ab, wasserabweisende Beschichtungen schützen vor Nässe und elastische Fasern behalten ihre Form.

Verschiedene Materialien richtig waschen

Reithosen waschen

Reithosen stellen besondere Anforderungen an die Pflege, da sie verschiedene Materialien und Technologien kombinieren. Das Obermaterial besteht meist aus elastischen Kunstfasern, während der Besatz aus Kunstleder, Silikon oder anderen Gripmaterialien gefertigt ist. Im Stallalltag können zusätzliche Reibungen zwischen den Stoffen auftreten, die die Textilfasern aufrauen und so die Langlebigkeit und Funktion der Reithose beeinträchtigen.

Vollbesatz-Reithosen sollten ausschließlich bei maximal 30°C im Schonwaschgang gewaschen werden. Höhere Temperaturen können die elastischen Fasern dauerhaft schädigen und zu unschönen Verformungen führen. Besonders wichtig: Hose vor dem Waschen auf links drehen, um den Besatz zu schützen.

Bei Grip-Reithosen mit Silikonaufdrucken ist besondere Vorsicht geboten. Diese modernen Produkte bieten hervorragenden Halt im Sattel, sind jedoch hitzeempfindlich. Das Umdrehen der Hose schützt die Griffe vor mechanischer Belastung in der Trommel. Nach dem Waschen sollten Kunstlederbesätze mit einer rückfettenden Lotion behandelt werden, um Risse und Verhärtungen zu vermeiden.

Der Trockner ist für Reithosen absolut tabu. Die Hitze beschädigt nicht nur Silikongriffe unwiderruflich, sondern kann auch die Elasthanfasern zerstören. Stattdessen die Hose in Form ziehen und hängend an der Luft trocknen lassen.

Besatzart Waschtemperatur Besondere Hinweise
Kunstleder 30°C Rückfettende Lotion nach dem Waschen
Silikon 30°C Hose auf links drehen
Vollgrip 30°C Niemals in den Trockner

Funktionsjacken und Softshelljacken

Moderne Reitjacken mit atmungsaktiven Membranen erfordern eine besonders schonende Behandlung. Diese hochwertigen Produkte vereinen Wasserdichtigkeit mit Atmungsaktivität – eine Kombination, die durch falsche Pflege schnell verloren geht.

Waschen Sie Funktionsjacken ausschließlich bei 30°C ohne Weichspüler. Weichspüler verklebt die mikroskopisch kleinen Poren der Membran und verhindert den Feuchtigkeitstransport. Das Ergebnis: Die Jacke wird zur undurchlässigen Plastikfolie, die jeden Schweiß staut.

Vor dem Waschgang alle Reißverschlüsse schließen. Dies schützt nicht nur die Beschichtung der Jacke, sondern verhindert auch Schäden an anderen Textilien in der Trommel. Klettverschlüsse sollten ebenfalls geschlossen werden, um ein Verhaken zu vermeiden. Staub und Schmutz können die Membran beeinträchtigen, daher ist eine regelmäßige und schonende Entfernung wichtig.

Atmungsaktive Membranen wie Gore-Tex benötigen spezielle Waschmittel ohne optische Aufheller. Diese Chemikalien können die empfindliche Membranstruktur angreifen und deren Funktion beeinträchtigen. Nach dem Waschen lässt sich die Imprägnierung durch Wärme reaktivieren – 30 Minuten im Trockner bei 60°C oder vorsichtiges Bügeln bei niedriger Stufe.

Bei leichten Verschmutzungen empfiehlt sich die Reinigung mit einem feuchten Schwamm anstelle der Waschmaschine, um die Schutzschicht der Jacke zu erhalten.

Daunenjacken

Daunenjacken für Reiter bieten hervorragende Wärmeisolation bei geringem Gewicht, benötigen jedoch eine sehr spezielle Pflege. Falsch gewaschen, verklumpen die Daunen und die Jacke verliert ihre isolierenden Eigenschaften. Das Verklumpen der Daunen ist ein häufiges Problem beim Waschen von Daunenjacken.

Waschen Sie Daunenjacken maximal bei 30°C im Wollwaschgang mit speziellen Daunenwaschmitteln. Diese Produkte reinigen schonend, ohne die natürlichen Öle der Daunen zu entfernen. Verwenden Sie niemals normales Vollwaschmittel, da dieses die Daunen entfettet und ihre Bauschkraft zerstört.

Der Trocknungsvorgang ist entscheidend für das Ergebnis. Geben Sie 3-4 saubere Tennisbälle mit in den Trockner – diese lockern die Daunen während des Trocknens auf und stellen die ursprüngliche Bauschkraft wieder her. Unterbrechen Sie den Trockenvorgang mehrmals und schütteln die Jacke kräftig auf.

Schritt-für-Schritt Anleitung für die Wiederherstellung der Bauschkraft:

  1. Jacke nach dem Waschen vorsichtig ausdrücken (nicht wringen)
  2. Tennisbälle zugeben und bei niedriger Temperatur trocknen
  3. Alle 30 Minuten unterbrechen und aufschütteln
  4. Vollständige Trocknung kann 3-4 Stunden dauern
  5. Jacke nach dem Trocknen gut durchlüften

Daunenimitate aus Kunstfasern sind deutlich pflegeleichter und vertragen auch normales Waschmittel. Sie behalten ihre Form besser und trocknen schneller, bieten jedoch nicht die gleiche Wärmeleistung wie echte Daunen.

Turnierbekleidung

Turnierbekleidung erfordert besondere Aufmerksamkeit, da ein tadelloses Erscheinungsbild im Wettkampf unerlässlich ist. Wie oft Sie Ihre Turnierkleidung waschen sollten, hängt maßgeblich vom Gebrauch ab – je nachdem, wie häufig und intensiv die Kleidung getragen wird, kann ein häufigeres Waschen notwendig sein. Moderne Turnierjackets sind glücklicherweise meist bei 30°C waschbar – ein Blick auf das Etikett gibt Sicherheit.

Besondere Vorsicht ist bei Velourskunstleder am Kragen geboten. Dieses Material kann bei falscher Behandlung seine samtige Oberfläche verlieren und glänzende Stellen entwickeln. Verwenden Sie einen Schonwaschgang und drehen Sie die Jacke auf links.

Plastrons und Krawatten sollten separat von Hand gewaschen werden. Diese Accessoires bestehen oft aus empfindlichen Materialien, die in der Waschmaschine Schaden nehmen können. Weichen Sie sie in lauwarmem Wasser mit mildem Waschmittel ein und spülen Sie gründlich nach.

Weiße Turnierkleidung neigt zu Verfärbungen durch Schweiß und Schmutz. Behandeln Sie Flecken vor dem Waschen mit Fleckensalz oder einer milden Bleiche auf Sauerstoffbasis vor. Chlorbleiche ist absolut tabu, da sie die Fasern schwächt.

Pflegetipps für verschiedene Turnierjacket-Materialien:

  • Baumwollmischungen: 30°C, Schonwaschgang
  • Stretchmaterialien: Niemals über 30°C, kein Weichspüler
  • Beschichtete Stoffe: Spezialwaschmittel verwenden
  • Kunstlederapplikationen: Nach dem Waschen rückfetten

Besatz und Verstärkung richtig pflegen

Der Besatz und die Verstärkungen an Reithosen sind entscheidend für den Komfort und die Langlebigkeit Ihrer Reitbekleidung. Gerade beim täglichen Reiten sind diese Bereiche besonders beansprucht und benötigen daher eine gezielte Pflege. Reithosen mit Echtlederbesatz sollten stets bei maximal 30 °C gewaschen werden, um das Material zu schonen. Nach dem Waschen empfiehlt es sich, den Besatz mit einer rückfettenden Feuchtigkeitslotion zu behandeln – so bleibt das Leder geschmeidig und reißt nicht ein.

Kunstlederbesätze sind pflegeleichter, reagieren jedoch empfindlich auf direkte Sonneneinstrahlung. Lagern Sie Ihre Reithosen daher immer an einem schattigen Ort und vermeiden Sie Knickstellen, um das Material nicht zu strapazieren. Gripreithosen mit Silikonbesatz sollten vor dem Waschen grundsätzlich auf links gedreht werden. So bleibt der Silikonaufdruck geschützt und die Qualität der Reithose erhalten. Mit diesen einfachen Pflegeschritten verlängern Sie die Lebensdauer Ihrer Reithosen und sorgen für anhaltenden Komfort im Sattel.

Pferdehaare effektiv entfernen

Pferdehaare sind der natürliche Feind jeder Reitkleidung. Sie setzen sich hartnäckig in den Fasern fest und können in der Waschmaschine zu Problemen führen. Eine gründliche Vorreinigung ist daher unerlässlich.

Spezielle Tierhaar-Entferner sind die erste Wahl für die Grobreinigung. Diese Geräte arbeiten mit statischer Aufladung oder speziellen Oberflächen, die selbst tief sitzende Haare lösen. Verwenden Sie sie vor jedem Waschgang, um die gröbsten Verschmutzungen zu beseitigen. Denken Sie daran, dass auch Schabracken regelmäßig von Haaren befreit werden sollten, da sich dort besonders viele Pferdehaare ansammeln können.

Ein bewährter Haushaltstrick sind feuchte Gummihandschuhe. Streichen Sie mit den leicht angefeuchteten Händen über die Kleidung – die Haare bleiben an der Gummioberfläche haften. Diese Methode ist besonders effektiv bei Fleece und anderen Materialien mit rauer Oberfläche.

Schützen Sie Ihre Waschmaschine mit Wäschenetzen. Diese verhindern, dass gelöste Haare das Flusensieb verstopfen oder sich in der Trommel festsetzen. Besonders wichtig ist dies bei größeren Mengen verschmutzter Kleidung.

Im Frühjahr während des Fellwechsels sollten Sie besonders gründlich vorreinigen. In dieser Zeit verlieren Pferde täglich große Mengen Haar, die sich unvermeidlich in der Kleidung sammeln. Tägliches Ausschütteln und wöchentliches gründliches Enthaaren verlängern die Lebensdauer Ihrer Ausrüstung.

Vergessen Sie nicht, nicht nur Ihre Kleidung, sondern auch andere Sachen wie Schabracken und Decken regelmäßig und gründlich zu reinigen, um hartnäckige Gerüche und Pferdehaare effektiv zu entfernen.

Waschmittel und Waschprogramm wählen

Die Wahl des richtigen Waschmittels ist entscheidend für den Erhalt der Funktionseigenschaften Ihrer Reitkleidung. Funktionswaschmittel ohne optische Aufheller sind die beste Wahl für imprägnierte Kleidung und atmungsaktive Materialien.

Kaltwäsche bei 20°C reicht für leichte Verschmutzungen völlig aus. Diese niedrige Temperatur schont die Fasern und spart gleichzeitig Energie. Spezielle Waschmethoden helfen zudem, unangenehme Gerüche aus Ihren Reitklamotten zu entfernen. Nur bei starken Verschmutzungen oder hygienischen Bedenken sollten Sie auf 30°C erhöhen.

Weichspüler ist bei Funktionsbekleidung grundsätzlich zu vermeiden. Er legt sich wie ein Film über die Fasern und zerstört die Membranfunktionen unwiderruflich. Auch die Elastizität von Stretchmaterialien leidet unter Weichspüler erheblich.

Die Dosierung des Waschmittels sollten Sie nach dem Verschmutzungsgrad anpassen. Weniger ist oft mehr – eine Überdosierung hinterlässt Rückstände in den Fasern und kann zu Hautreizungen führen. Bei leichten Verschmutzungen reicht oft die halbe empfohlene Menge. Wenn Sie die Pflegehinweise beachten, kann dabei nichts schiefgehen.

Kleidungsart Waschprogramm Temperatur Waschmittel
Reithosen Schonwaschgang 30°C Funktionswaschmittel
Funktionsjacken Pflegeleicht 30°C Ohne optische Aufheller
Daunenjacken Wollwaschgang 30°C Spezial-Daunenwaschmittel
Baumwollshirts Buntwäsche 40°C Colorwaschmittel
Turnierbekleidung Schonwaschgang 30°C Feinwaschmittel

Produkte für die Pflege der Reitkleidung

Für die optimale Pflege Ihrer Reitkleidung gibt es eine Vielzahl an speziell entwickelten Produkten, die auf die besonderen Anforderungen von Funktionstextilien abgestimmt sind. Hochwertige Waschmittel für Funktionsbekleidung reinigen gründlich, ohne die empfindlichen Fasern oder Beschichtungen anzugreifen. Imprägniermittel sorgen dafür, dass Reitjacken und andere Kleidungsstücke ihre wasserabweisenden Eigenschaften behalten oder wiedererlangen.

Achten Sie bei der Auswahl der Produkte immer auf die Pflegehinweise und das Etikett Ihrer Reitkleidung. Nur so stellen Sie sicher, dass die Reinigung und Pflege optimal auf das jeweilige Material abgestimmt ist. Die richtige Anwendung der Produkte – etwa die Dosierung des Waschmittels oder das gleichmäßige Auftragen von Imprägniermitteln – trägt maßgeblich dazu bei, die Funktionalität und Lebensdauer Ihrer Reitbekleidung zu erhalten.

Richtige Trocknung und Lagerung

Die Art der Trocknung entscheidet maßgeblich über die Lebensdauer Ihrer Reitkleidung. Lufttrocknung ist grundsätzlich schonender als der Trockner und das Material hält deutlich länger. Der Verzicht auf maschinelle Trocknung kann die Nutzungsdauer um Jahre verlängern.

Reithosen sollten in Form gezogen und hängend getrocknet werden. Legen Sie sie nicht flach hin, da dies zu unschönen Falten und Verformungen führen kann. Hängen Sie sie an den Beinnähten auf, um die Form zu erhalten.

Regenjacken und andere imprägnierte Kleidungsstücke dürfen niemals geknickt gelagert werden. Hängen Sie sie auf breite Bügel und lassen Sie sie vollständig trocknen, bevor Sie sie verstauen. Auch Decken sollten nach dem Waschen vollständig getrocknet und richtig gelagert werden, um Schimmelbildung und Geruchsbildung zu vermeiden. Restfeuchtigkeit kann zu Schimmelbildung und unangenehmen Gerüchen führen.

Direkte Sonneneinstrahlung sollten Sie vermeiden, da UV-Strahlung die Farben ausbleicht und manche Kunstfasern spröde macht. Ein schattiger, gut belüfteter Platz ist ideal für die Trocknung.

Checkliste für optimale Lagerung:

  • ✓ Kleidung vollständig trocknen
  • ✓ Reißverschlüsse geöffnet für Belüftung
  • ✓ Keine Knicke oder Falten
  • ✓ Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung
  • ✓ Regelmäßige Kontrolle auf Schädlinge
  • ✓ Atmungsaktive Kleidersäcke verwenden

Imprägnierung erneuern

Die wasserabweisende Imprägnierung ist das Herzstück jeder Regenbekleidung. Mit der Zeit lässt diese Schutzschicht nach und muss erneuert werden. Ein einfacher Test zeigt, ob eine Auffrischung nötig ist: Tropfen Sie Wasser auf die Oberfläche – perlt es ab, ist die Imprägnierung noch intakt.

Oft reicht eine Reaktivierung der vorhandenen Imprägnierung aus. 30 Minuten im Trockner bei 60°C können die wasserabweisenden Eigenschaften wieder aktivieren. Alternativ können Sie die Jacke bei niedriger Stufe bügeln – die Wärme richtet die Imprägnierungsmoleküle wieder auf.

Eine neue Imprägnierung darf nur auf saubere, trockene Kleidung aufgetragen werden. Schmutzreste oder Waschmittelrückstände verhindern, dass die Imprägnierung richtig haftet. Waschen Sie die Kleidung daher vor der Behandlung gründlich.

Spray-Imprägnierung ist am einfachsten anzuwenden. Sprühen Sie das Produkt gleichmäßig auf die gesamte Oberfläche und lassen Sie es vollständig trocknen, bevor Sie die Kleidung das erste Mal tragen. Achten Sie auf gute Belüftung während der Anwendung.

Anleitung für verschiedene Materialien:

  • Gore-Tex: Nur spezielle Gore-Tex-Imprägnierung verwenden
  • Softshell: Fluorfreie Imprägnierung bevorzugen
  • Baumwollmischungen: Wachs-basierte Produkte möglich
  • Kunstfasern: DWR-Spray-Imprägnierung optimal

Reparatur von Reitkleidung

Auch die beste Reitkleidung bleibt nicht ewig von Abnutzung verschont. Reibung, Schmutz und Schweiß können im Laufe der Zeit zu kleinen Schäden wie Löchern, Rissen oder abgenutzten Nähten führen. Um die Qualität und den Komfort Ihrer Kleidung zu bewahren, sollten Sie solche Beschädigungen möglichst zeitnah reparieren.

Verwenden Sie für die Reparatur geeignete Materialien, die mit dem Originalstoff kompatibel sind, und achten Sie auf saubere, haltbare Nähte. Bei größeren Schäden empfiehlt sich der Gang zum Fachbetrieb, um die Funktionalität der Reitkleidung nicht zu beeinträchtigen. Durch regelmäßige Wartung und schnelle Reparaturen verlängern Sie die Lebensdauer Ihrer Ausrüstung und sorgen dafür, dass Sie sich beim Reiten stets auf Ihre Kleidung verlassen können.

Häufige Pflegefehler vermeiden

Zu heißes Waschen ist der häufigste und schwerwiegendste Fehler bei der Reitkleidungspflege. Bereits eine einzige Wäsche bei 60°C kann Elasthanfasern in Reithosen dauerhaft schädigen. Die Hose wird steif, verliert ihre Passform und kann im schlimmsten Fall reißen.

Oilskin-Jacken gehören niemals in die Waschmaschine. Diese traditionellen Wachsjacken würden ihre wasserabweisenden Eigenschaften vollständig verlieren. Wischen Sie sie stattdessen nur mit kaltem Wasser und einem feuchten Tuch ab. Bei Bedarf können Sie die Wachsschicht mit speziellen Produkten erneuern.

Chlorbleiche ist auch bei weißer Reitbekleidung zu vermeiden. Sie schwächt die Fasern erheblich und macht sie anfällig für Risse. Verwenden Sie stattdessen Sauerstoffbleiche oder Fleckensalz für hartnäckige Verfärbungen.

Klettverschlüsse müssen vor dem Waschen immer geschlossen werden. Offene Klettverschlüsse können andere Kleidungsstücke beschädigen und selbst durch das Verhaken in der Trommel Schaden nehmen.

Die 10 häufigsten Pflegefehler:

  1. Zu hohe Waschtemperaturen (über 30°C)
  2. Verwendung von Weichspüler bei Funktionskleidung
  3. Trockner für Reithosen mit Silikonbesatz
  4. Waschen ohne Entfernung der Pferdehaare
  5. Chlorbleiche bei synthetischen Materialien
  6. Offene Klettverschlüsse beim Waschen
  7. Imprägnierung auf schmutzige Kleidung auftragen
  8. Lagerung in feuchtem Zustand
  9. Bügeln von Kunstlederbesatz
  10. Gemeinsames Waschen verschiedener Materialien

Die richtige Pflege von Reitkleidung erfordert zwar etwas Aufmerksamkeit und Zeit, zahlt sich aber durch deutlich längere Lebensdauer und erhaltene Funktionalität aus. Hochwertige Reitbekleidung kann bei sachgemäßer Behandlung fünf Jahre und länger halten, während unsachgemäße Pflege bereits nach einem Jahr zu sichtbaren Schäden führt.

Investieren Sie in geeignete Pflegeprodukte und nehmen Sie sich die Zeit für die richtige Vorbereitung. Ihre Ausrüstung wird es Ihnen mit langer Lebensdauer, optimaler Funktion und stets gepflegtem Aussehen danken. Ob im Stall, beim Training oder auf dem Turnier – gut gepflegte Reitkleidung ist nicht nur ein Zeichen von Qualität, sondern auch von Respekt gegenüber dem Partner Pferd und dem Sport.

Fazit

Die richtige Pflege von Reitkleidung ist der Schlüssel zu langanhaltender Qualität, optimalem Komfort und einer langen Lebensdauer Ihrer Ausrüstung. Wer die Pflegehinweise beachtet, geeignete Produkte verwendet und die einzelnen Schritte der Reinigung und Wartung kennt, schützt seine Investition in hochwertige Reitbekleidung. Regelmäßige Reinigung, gezielte Pflege und rechtzeitige Reparaturen sorgen dafür, dass Ihre Reitkleidung auch nach vielen Einsätzen im Stall und auf dem Turnier ihre Funktionalität und ihr gepflegtes Aussehen behält.

Zukunftsaussichten der Reitkleidungspflege

Die Pflege von Reitkleidung entwickelt sich stetig weiter. Innovative Technologien und neue Produkte machen die Reinigung und Erhaltung von Reitbekleidung immer einfacher und effizienter. Besonders im Fokus stehen dabei umweltfreundliche und nachhaltige Pflegemittel, die nicht nur die Lebensdauer der Kleidung verlängern, sondern auch die Umwelt schonen. Die Kombination aus bewährten Pflegemethoden und modernen Entwicklungen ermöglicht es Reitern, ihre Ausrüstung optimal zu pflegen und gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. So bleibt Reitkleidung auch in Zukunft ein verlässlicher Begleiter – für Reiter, Pferd und Natur.

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